Abstract:
In sehr vielen physiologisch wichtigen Prozessen, wie z.B. Zelladhäsion
oder Blutgerinnung, sind Bindungen zwischen Biomolekülen mechanischen
Kräften ausgesetzt. Dies führt oft zum Bruch der Bindung. Hierfür
sind kleinste Kräfte im Bereich weniger Pikonewton ausreichend, die
bis vor kurzem experimentell nicht handhabbar waren. In diesem Vortrag
wird eine neue Methode vorgestellt, die die entsprechenden Experimente
ermöglicht. Es wurde eindeutig gezeigt, dass der Bruch einer einzelnen
Bindung nicht, wie erwartet, ein deterministischer sondern ein stochastischer
Prozess ist, der mithilfe grundlegender Theorien der statistischen Physik
beschrieben werden kann. Insbesondere wurde gefunden, dass die gemessenen
Bruchkräfte von der Geschwindigkeit der Kraftsteigerung abhängen.
Weiterführende Experimente zeigen, dass die hier entwickelten Konzepte
für viele andere Systeme Gültigkeit besitzen.