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Awarenessverständnis

Was ist Awareness?

Awareness leitet sich vom Englischen to be aware ab, was so viel bedeutet wie um etwas wissen, sich über etwas bewusst sein. Dieses etwas beschreibt in unserem Verständnis von Awareness vor allem die individuellen Grenzen und Bedürfnisse von Dir selbst, wie auch von Anderen. In Bereichen gesellschaftlichen Zusammentreffens und sozialer Interaktion kommt es leider immer wieder zu Grenzüberschreitungen. Diese betreffen oft Personen, die von existierenden gesellschaftlichen Machtverhältnissen bereits diskriminiert werden.

Bei Awareness-Arbeit geht es also konkret um die Unterstützung von Betroffenen – darum, ihre Selbstbestimmung nach grenzverletzenden Erfahrungen zu stärken und erlebte Ohnmacht durch Handlungsfähigkeit zu ersetzten. Wie das dann praktisch aussieht, orientiert sich an den Bedürfnissen der Betroffenen. Durch das Reflektieren und Dekonstruieren von Machtverhältnissen, durch das Schaffen von Aufmerksamkeit für Grenzverletzungen, Übergriffe und alle Formen struktureller Diskriminierung ist Awareness-Arbeit politische Arbeit.

Zitiert/ teilw. entnommen aus: Theorie-Konzept B-Aware Berlin, https://b-aware-berlin.de/konzept/

Was heißt das konkret für KriMINeL²?

Wir können leider kein übergriffiges Verhalten verhindern oder einen insgesamt sicheren Raum bieten. Wir können aber darauf achten, für Menschen da zu sein, falls etwas passiert, und dafür sorgen, dass sich bestimmte Situationen nicht wiederholen.

Ansprechbar in allen Situationen, in denen ihr euch unwohl fühlen solltet oder grenzüberschreitendes, diskriminierendes oder gewaltvolles Verhalten erlebt oder beobachtet, ist das KriMINeL²-Team. In einem Workshop sind für euch also vor allem die verantwortlichen Helfika aus dem Team ansprechbar, ggf. auch die Person(en), die den Workshop hält/halten.

Sexistisches, rassistisches, antisemitisches, queerfeindliches und anderweitig diskriminierendes oder menschenfeindliches Verhalten hat keinen Platz bei KriMINeL².

  • Wenn ihr derartiges Verhalten bei Menschen bemerkt, weist sie bitte kurz darauf hin. Wenn ihr von der Diskriminierung nicht betroffen seid, erklärt dem Menschen gerne – zu einem anderen Zeitpunkt, in einem anderen Setting –, was diskriminierend war und warum, so, dass die Person daraus lernen kann und ihr Verhalten reflektieren kann.
  • Wenn andere Menschen euch auf diskriminierendes Verhalten hinweisen („Hey, deine Aussage gerade war rassistisch.“), ist das nicht der Zeitpunkt, um über diese Einschätzung zu diskutieren. Nehmt den Hinweis an, reflektiert euer Verhalten – eventuell mit externen Ressourcen, eine kurze Recherche wirkt oft Wunder – und geht entsprechend damit um, und wenn ihr im Nachhinein immer noch Fragen habt, sprecht diese zu einem späteren Zeitpunkt in einem anderen Setting an. Wichtig ist: die Person muss euch das nicht erklären.

Wenn ihr Pronomen verwendet, schreibt eure Pronomen gegebenenfalls mit auf euer Namensschild und respektiert die Pronomen der anderen.

  • Wenn ihr Misgendering (die Verwendung falscher Pronomen) bemerkt, weist die Person kurz darauf hin. Wenn die betroffene Person anwesend ist, kann eine Möglichkeit auch sein, sehr prominent die richtigen Pronomen des Menschen im nächsten Satz zu verwenden.
  • Wenn andere Menschen euch auf Misgendering hinweisen, entschuldigt euch kurz und korrigiert euren Satz.

Wenn ihr euch aufgrund des Verhaltens oder der Aussagen anderer Workshop Teilnehmer*innen nicht mehr wohlfühlt, dann weist Menschen des KriMINeL²-Teams darauf hin. Sie werden dann mit der Person sprechen, versuchen, die Situation zu klären, und die Person, von der diskriminierendes oder gewaltvolles Verhalten ausgeht, falls nötig dazu auffordern, den Workshop zu verlassen.