Berlin Science Week 2025: Prof. Dr. Jens Eisert - Die zweite Quantenrevolution
Die zweite Quantenrevolution bringt Technologien wie Quantencomputer, Quantensimulatoren und abhörsichere Kommunikation hervor – mit Potenzial, unsere Welt grundlegend zu verändern.
Die Quantenmechanik bildet die Grundlage für eine Vielzahl technologischer Anwendungen, die vom Laser über Halbleiter, DVD-Spieler bis zu Supercomputern reicht. Die Entwicklung dieser Technologien auf Basis quantenmechanischer Grundlagenforschung wird oft als erste Quantenrevolution bezeichnet. In den jüngsten Jahren bahnt sich eine neue Entwicklung an, die unsere Welt dramatisch zu verändern verspricht, die zweite Quantenrevolution. Sie macht sich zunutze, dass sich radikal neue Modi der Informationsverarbeitung ergeben, wenn man einzelne physikalische Systeme als Informationsträger verwendet, die den Gesetzen der Quantenmechanik gehorchen.
Quantenrechner, wie sie bereits in moderater Größe gebaut werden, sind heute in aller Munde: Sie versprechen die Lösung für wichtige rechnerische Probleme, die selbst für die modernsten Superrechner außer Reichweite sind. Nachdem Quantenrechner über Jahre lediglich eine verlockende theoretische Vision waren, werden nun in Labors Quantenrechner geschaffen, die zwar noch nicht universelle Rechner sind, welche alle rechnerischen Probleme lösen können, für die Lösung paradigmatischer Aufgaben aber bereits schneller als Superrechner sind. Quantensimulatoren erlauben Einsichten in komplexe Quantensysteme aus der Quantenchemie und der Materialforschung, die durch klassische Simulationen nicht zu erzielen sind. Mit Hilfe von Quantenkommunikation ist eine abhörsichere Datenübertragung möglich. Solcherlei Anwendungen haben erhebliches technologisches Potenzial.
Zeit & Ort
08.11.2025 | 11:00 - 12:00
Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Allee 45
Raum KL 32/123
14195 Berlin
Schlagwörter
- Berlin Science Week
- Jens Eisert
- Quantenphysik

